Seit Jahren sagen Untergangspropheten den Tod des Einzelhandels sowie das Aussterben der Innenstädte voraus – und nennen Online-Shops und die fortschreitende Digitalisierung als Gründe. Doch den prognostizierten Untergang des Einzelhandels wird es in dieser Form nicht geben. Location Based Services (LBS) werden ihren Anteil daran haben.
Zweifellos gewinnen Online-Händler heute immer mehr Marktanteile. Schaut man auf Amazon, Ebay, Apple oder Zalando, wird diese Tatsache wohl niemand leugnen wollen. Doch bietet die Digitalisierung auch für den lokalen Handel ganz neue Chancen, die ergriffen werden können und müssen.
“#Beacons & Co.: So beeinflusst #Digitalisierung den #Einzelhandel wirklich. #LocationBasedServices“
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Dank der zunehmenden Smartphone-Nutzung des Konsumenten machen Virtual Beacons das Einkaufen im Laden zukünftig so intelligent wie Cookies das Online-Shopping. Mithilfe der Instore-Navigation kann der Kunde über Angebote und aktuelle Aktionen informiert, oder einfach im Ladengeschäft begrüßt oder verabschiedet werden.
Bereits jetzt ermöglicht es die GETTINGS-Technik gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Smartfocus, Konsumenten ganz individuell, mit der richtigen Nachricht anzusprechen. Und noch stehen wir am Anfang der Entwicklungen – vier Thesen, wie die Digitalisierung den Einzelhandel wirklich beeinflusst:
1. Online und Offline wachsen immer mehr zusammen
Das Käuferverhalten hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Der moderne Konsument informiert sich längst in allen Kanälen über ein Produkt und nutzt dafür immer häufiger sein Smartphone.
Diese Entwicklung kann dem Einzelhandel entgegenkommen. Rüstet dieser technisch auf, wird der „Point of Sale“ im Zusammenspiel aus virtuellen Beacons und Smartphone erst richtig digital. Mit zunehmender Aufrüstung der Innenstädte werden dem Käufer je nach Aufenthaltsort sowie seinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen relevante Services angeboten.
Der Besuch und Kauf im „Showroom Ladengeschäft“ wird so wieder zunehmen und alltäglich. Dass zahlreiche Online-Händler beginnen, selbst auch Filialen in Innenstädten zu eröffnen, unterstreicht diesen Trend.
2. Das Offline-Verhalten dominiert das digitale Marketing
Die Virtual-Beacon-Technologie und Cloud-Lösungen erlauben die Analyse des Käuferverhaltens und damit Rückschlüsse auf seine Interessen und Präferenzen. Targeting und Retargeting sind so nicht länger ein Trumpf des Online-Handels.
Vielmehr hat der lokale Handel sogar einen Vorteil gegenüber dem klassischen Online-Händler – denn die Ansprache der Konsumenten erfolgt direkt vor Ort am „Point of Sale“ – in unmittelbarer Nähe zum Produkt. Darüber hinaus können Faktoren wie Tageszeit und Wetter für die Gestaltung maßgeschneideter Kampagnen genutzt werden.
Ob es gerade regnet, wo sich ein Kunde aufhält und was er an diesem Ort im Regelfall tut, bestimmen künftig das digitale Marketing – immer unter der Voraussetzung, dass der Konsument den Zugriff auf seine Standortdaten zulässt. Die Folge: Je digitaler der Einzelhandel, desto bedeutender das Offline-Verhalten des Kunden.
3. Personalized Pricing wird auch im Einzelhandel real
Die Ankündigung des Schweizer Detailhandels Coop, mithilfe von Big Data Analysen auf personalisierte Preisgestaltung zu setzen, sorgte vor einigen Monaten für Aufsehen. Ein Algorithmus analysiert in Echtzeit das Verkaufsverhalten, auf dessen Grundlage Rabatte und Aktionen individuell angepasst werden können.
Was Online-Shops bereits umsetzen, wird auch im stationären Handel zur Realität werden – auch wenn Coop seine Big-Data-Strategie nach einer Testphase vorerst nochmal auf Eis gelegt hat.
Wir werden es immer häufiger sehen, dass die gewonnenen Informationen über Kaufbereitschaft und -verhalten in entsprechend personalisierten Rabatten und Aktionen münden, die über Location Based Services an den Kunden weitergegeben werden.
4. Der Einkauf wird persönlicher!
Die Cloud-Anwendungen von morgen bieten nicht nur intelligente Rabatte an, um Kunden zu gewinnen. Sie gestalten den Einkauf auch persönlicher. Was früher Tante Emma über unsere Kaufgewohnheiten wusste, weiß heute eine App.
Darüber hinaus haben Virtual Beacons das Potenzial, die Verkaufs- und Beratungsfläche in Zukunft digital zu vergrößern. Damit entlasten sie bei steigenden Umsätzen das Verkaufspersonal. So kann die entsprechende App im Modegeschäft Hinweise geben, welches Hemd, welche Krawatte und welcher Regenmantel am besten zum rabattierten Anzug passen.
Beacons sind längst nicht das Ende der technischen Entwicklung
Die Möglichkeiten, den Kunden vor Ort gezielt mit personalisierten Angeboten anzusprechen, sind vorhanden. Jetzt muss der Einzelhandel sie nur wahrnehmen – zumal neue Innovationen die bislang bestehenden technischen Hürden überwindbar machen.
“#Online und #Offline wachsen immer mehr zusammen – dank #VirtualBeacons und #LocationBasedServices“
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So hat der GETTINGS-Kooperationspartner Smartfocus mit Virtual Beacons, bei denen eine physische Hardware-Installation vor Ort entfällt, bereits die nächste Stufe der Entwicklung eingeleitet. Die Beacon-Technologie mit einer flächendeckenden Installation von Bluetooth-Sendern hat sich wegen des hohen Betreuungsaufwands und zu kurzer Batterielaufzeiten hingegen als nicht praxistauglich erwiesen.
Noch können Händler viele Dinge ausprobieren und testen. In den kommenden Monaten und Jahren wird sich der Markt jedoch rasant weiterentwickeln – und mit ihm ein Kunde, der gezielt angesprochen und dabei nicht „übersättigt“ werden will.